Michael Jackson war ein ganz Großer. Diesen Satz kann und darf man einfach mal so stehen lassen. Seine Songs haben das kollektive Gehör einer ganzen Generation geprägt und nicht umsonst ist er auch nach seinem Tod immer noch der ungekrönte „King of Pop“. Unvergessen auch sein Tanzstil und seine Musikvideos, die zu ihrer Zeit kleine Filmkunstwerke waren und von Michaels Fans mindestens so hoch geschätzt wurden wie die Songs selbst. Ich erinnere mich nur zu gut, dass ich als Teenager mit meiner besten Freundin Steffi ganze Nachmittage damit verbrachte, immer und immer wieder das Video zu „Remember the time“ anzuschauen. Mithilfe von Pause, Repeat und Slow-Mo analysierten wir die einzelnen Szenen im Detail und diskutierten ihre tiefere Bedeutung. Das Video zu „Thriller“ hatten uns ihre Eltern verboten – zu unheimlich. Schauten wir natürlich trotzdem.
Gut im Gedächtnis geblieben ist mir auch der Clip zu „Black or White“, besonders die Schlusssequenz, in der die Gesichter von Menschen unterschiedlichster ethnischer Herkunft im Rhythmus der Musik ineinander gemorpht werden. Zur inhaltlichen Qulität des Songs kann man geteilter Meinung sein, kommt er doch mit seiner wortklaren Botschaft gegen Rassismus ebenso dringlich wie leicht naiv daher. Dennoch: Schmissig ist er allemal – um’s mal mit den Worten meiner Mutter zu sagen.
Und irgendwie habe ich ihn sofort im Ohr, als ich letztes Wochenende mein Biscotti-Duo betrachte. Also zücke ich mein Handy, schmeiße Spotify an und höre den großen Michael auf Repeat, während ich Backbleche, Schüsseln und Rührlöffel spüle. Denn auch bei Biscotti gilt: It don’t matter if they’re black or white – super schmecken tun sie allemal. Das ist doch mal eine Message für mehr Toleranz in der Küche!
Schokoladen-Olivenöl-Biscotti mit Aprikosen und Pinienkernen
1 Ei
100 g Zucker
200 g Weizenmehl
20 g Kakaopulver, ungesüsst
1 Teelöffel Weinsteinbackpulver
1 Prise Salz
100 g dunkle Schokolade (70%)
50 ml Olivenöl (mild-fruchtig)
50 g Pinienkerne
1 Handvoll getrocknete Aprikosen in kleine Stückchen gehackt
2 Esslöffel eiskaltes Wasser
Den Ofen auf 150°C Heißluft vorheizen.
Ei und Zucker mindestens 3 Minuten mit den Quirlen des Handrühgerätes schaumig schlagen, bis die Masse hellgelb ist. Mehl, Backpulver, Kakao und Salz mischen und nach und nach unter die Masse rühren. Schokolade, Pinienkerne und Aprikosen grob hacken und unterrühren. Zum Schluss das Olivenöl und Wasser hinzugeben und zu einem klebrigen Teig verrühren, ggf. mit den Händen nachkneten.
Aus dem Teig drei Rollen formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und 25 Minuten backen. Herausnehmen, die Temperatur auf 125°C reduzieren und die Rollen vorsichtig in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Das geht am besten mit einem gezackten, sehr scharfen Messer. Die Scheiben wieder zurück nebeneinander auf das Blech legen und weitere 20 Minuten backen.
Gut auskühlen lassen und in einer luftdichten Dose aufbewahren.
(Variation eines Rezeptes aus „Backen mit Leila“ von Leila Lindholm)
Biscotti di Prato
100g ganze, geschälte Mandeln
75g Pinienkerne
240g Weizenmehl
160g Zucker
abgeriebene Schale von 1 Orange
1/2 Vanillestange, ausgekratztes Mark
1/4 TL Backpulver
1 Prise Salz
2 Eier, miteinander verquirlt
Backofen auf 175 Grad Heißluft vorheizen.
Die Mandeln auf einem Blech verteilen und 5 Minuten im Ofen rösten, bis sie Farbe angenommen haben. Mandeln und Pinienkerne grob hacken und mit Mehl, Zucker, Orangenschale und Vanillemark auf die Arbeitsfläche oder in eine große Schüssel geben und vermischen. In die Mitte eine Mulde machen und die miteinander verquirlten Eier hineingeben. Alles zu einem Teig verkneten und daraus zwei Stangen formen. Die Stangen auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech 25 Minuten backen.
Etwas abkühlen lassen und dann schräg in ca. 1 cm breite Scheiben schneiden (Messertipp s.o.). In der Zwischenzeit die Ofentemperatur auf 120 Grad reduzieren und die Biscotti nochmal etwa 20-25 Minuten backen, bis sie ganz trocken sind. Wenn sie drohen zu dunkel werden, auf die unterste Schiene des Ofens setzen.
Abkühlen lassen und in einer luftdichten Dose aufbewahren.
(Aus: „Backen mit Leila“ von Leila Lindholm)